Der Wildensteiner Altar
Der Wildensteiner Altar und die zum ehemaligen Hochaltarretabel in Meßkirch gehörige Tafel des Heiligen Martin zählen zu den bedeutendsten Werken der frühneuzeitlichen Malerei in Schwaben. Beide Werke stammen aus der Hand des sogenannten Meisters von Meßkirch, über dessen Biographie die Forschung bis heute rästelt. Im Auftrag des oberschwäbischen Grafen Gottfried Werner von Zimmern (1484–1554) malte der Künstler kühne Höhepunkte katholischer Altarkunst, während zu Beginn des 16. Jahrhunderts der Bildersturm der Reformation die altdeutsche Altarmalerei mehr und mehr in den Hintergrund treten ließ. Die Heiligenbilder zeugen von dem Bedürfnis des Auftraggebers, am alten Glauben festzuhalten: Neben den Protagonisten katholischer Bildkunst ließ sich Gottfried Werner von Zimmern auf beiden Altären als frommer Stifter in ritterlicher Rüstung abbilden, der zusammen mit seiner Gemahlin Gräfin Appollonia zu Henneberg um Seelenheil fleht. Die Staatsgalerie Stuttgart und die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe haben nun diese meisterlichen Memorabilia der ausklingenden altdeutschen Malerei aus der Donaueschinger Sammlung der Fürsten zu Fürstenberg erworben und können so ihre Sammlungen um diese regional- wie nationalgeschichtlich hochbedeutenden Werke ergänzen.