Ausstellungsförderung

Chaïm Soutine. Gegen den Strom

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zeigt vom 2. September 2023 bis zum 14. Januar 2024 rund 60 Gemälde des Künstlers Chaïm Soutine (1983-1943). Die Kulturstiftung der Länder fördert die Ausstellung mit 50.000 Euro.

40 Jahre nach der letzten Museumsausstellung (1981 in Münster) zum Werk des in Deutschland nahezu unbekannten französischen Malers widmet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen dem Künstler belarussisch-jüdischer Herkunft erstmals wieder in Deutschland eine monografisch ausgerichtete Ausstellung. Sie konzentriert sich bewusst auf die frühen Meisterwerke von Soutine und legt ihren Fokus auf die zwischen 1918 und 1928 entstandenen Serien. Die Ausstellung, die am dem 2. September 2023 im K20 in Düsseldorf zu sehen ist, wird im Nachgang im Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk und danach im Kunstmuseum Bern gezeigt.

Chaïm Soutine gilt als einer der zentralen Vertreter der klassischen Moderne und ist doch in deutschen Museen kaum vertreten. Er nimmt eine Sonderstellung in der Moderne ein, da er sich keiner künstlerischen Bewegung anschloss und sich früher als andere Zeitgenossen für einen individuellen Weg zwischen Abstraktion und Figuration entschied. Mit der Ausstellung wird ein in Deutschland eher in Künstler:innenkreisen bekannter Künstler wiederentdeckt. In einem begleitenden Film äußern sich zeitgenössische Künstler:innen und Kunsthistoriker:innen über den Einfluss der Malerei Soutines auf ihren Werdegang.

 

Chaïm Soutine, in einem Shtetl in der Nähe von Minsk aufgewachsen, zog 1913 nach Paris, das zu seiner Ersatzheimat wurde. Seine Erfahrung von Flucht und Migration findet sich in seinen Werken wieder. Soutines Gemälde sind Farbexplosionen, er malt Pagen, Köche, Messdiener; Menschen, die wie er auf der untersten Stufe der Gesellschaft stehen. Mit ihnen, wie mit den Gemälden von wankenden Landschaften und geschlachteten Tieren erfasste er das zerrissene Lebensgefühl einer ganzen Epoche.

Übergeordnetes Thema der Ausstellung ist die Emigration und die dauerhafte Entwurzelung des Menschen als dessen Folge. Die Menschen und Motive berühren zutiefst, weil ihre Verletzlichkeit auch auf Existenzängste hinweist, die bis heute real erscheinen.

Die Ausstellung reist im Anschluss weiter ins Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humlebæk und in das Kunstmuseum Bern.

Chaïm Soutine. Gegen den Strom

2. September 2023 bis 14. Januar 2024

K20

Grabbeplatz 5
40213 Düsseldorf
Di-So, Feiertag
11-18 Uhr

Weitere Informationen: https://www.kunstsammlung.de/de/exhibitions/chaim-soutine

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