Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker
Die Beziehung Friedrichs zu den Vertretern der Düsseldorfer Landschaftsmalerei war geprägt von Anerkennung, aber auch Kritik. Die Ausstellung analysiert, wie und warum die Dresdner Romantik von der Düsseldorfer Malerei abgelöst wurde.
Das Werk des heute weltbekannten Caspar David Friedrich (1774-1840) stand Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend im Schatten der Düsseldorfer Malerschule. Die Landschaftsmalerei vom Rhein überzeugte durch technische Raffinesse und Dramatik. Die Ausstellung „Caspar David Friedrich und die Düsseldorfer Romantiker“ im Kunstpalast analysiert den Wechsel von der Frühromantik hin zum Realismus. Rund 50 Werke von Friedrich und weiteren Dresdner Malern werden erstmals den Arbeiten der Düsseldorfer Malerschule gegenübergestellt.
„Des Künstlers Gefühl ist sein Gesetz“; diese Maxime Caspar David Friedrichs beeinflusste auch die Leitfiguren der Düsseldorfer Landschaftsmalerei wie Wilhelm Schadow (1788-1862), Carl Friedrich Lessing (1808-1860), Johann Wilhelm Schirmer (1807–1863) oder Andreas (1815–1910) und Oswald Achenbach (1827–1905). In der Ausstellung wird deutlich, dass die Düsseldorfer Caspar David Friedrich nicht nur wahrgenommen, sondern aktiv rezipiert, bearbeitet und weiterentwickelt haben.
Dabei entwickelte sich ein spannungsvolles Verhältnis, in Gegensätzen und in Korrespondenzen. Besonders in der Gegenüberstellung von Werken wie Felsenriff am Meeresstrand (C. D. Friedrich um 1824) und Untergang der President (A. Achenbach 1848) zeigt sich diese Ambivalenz. Landschaftsgemälde sollten nach Friedrich die Natur nicht nur abbilden, sondern Empfindungen wecken.
Um den Besucher*innen einen Einblick in die Tiefe der romantischen Bildwelten zu geben, setzt die Ausstellung auf mediale Technik. Die Besucher stehen nicht mehr vor, sondern plötzlich mitten in einem Werk: Der Horizont glänzt goldgelb über dem Ozean, eine Personengruppe wartet auf heimkehrende Schiffe. Eine junge Mutter mit ihren Kindern, ein Mann mittleren Alters und ein Greis, harren miteinander dieser Heimkehr. Die virtuelle Umsetzung des symbolträchtigen Gemäldes Lebensstufen (1835) stellt den Betrachter selbst vor die Frage: In welcher Lebensphase bin ich?
Weiterer Förderer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalens, Ernst von Siemens Kunststiftung, Art Mentor Foundation Luzern, Rudolf-August Oetker-Stiftung, Maximilian Speck von Sternburg Stiftung