Blicke aufs Museum
Museen richten sich an die Öffentlichkeit. Nachdem in den letzten Jahren die Innensicht der Museen und ihrer Aufgaben diskutiert wurde, soll in diesem Jahr die Perspektive um die Außenwahrnehmung von Museen im 21. Jahrhundert erweitert werden. Welche Erwartungen hat die Gesellschaft an ihre Museen?
Der Deutsche Museumsbund und die Kulturstiftung der Länder möchten mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Bildung, Wirtschaft, Tourismus und den Medien sowie verschiedener Interessensverbände herausfinden, welche Relevanz Museen für die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche haben. Kommt Museen bei immer drängenderen Bildungsfragen aus politischer Sicht eine tragende Rolle zu? Von welchem Interesse sind sie für die Medienberichterstattung? Gibt es bislang unentdeckte Potenziale, die Museen eine Hauptrolle als Darsteller bei der Programmentwicklung zuweisen könnten? Werden sie – auch außerhalb großer Metropolen – bei touristischen Marketinganalysen einbezogen und bei Tourismuskonzepten berücksichtigt? Sind sie Partner für die Wirtschaft? Bieten Museen Chancen für eine breite gesellschaftliche Partizipation? Kurzum: Was macht ein Museum zu einem nachgefragten Ort?
Unter dem Verdikt der „freiwilligen Leistung“ scheint es fatal, wenn Museen als Bewahrer des kulturellen Gedächtnisses kurzfristigen Sparzwängen zum Opfer fallen. Es tut daher Not, den Mehrwert von Museen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gemeinsam zu definieren: Zur Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte und Visionen sollen die Außenwahrnehmung diskutiert und die Potentiale und Grenzen von Museumsarbeit beleuchtet werden.
Im Rahmen der Tagung wird als öffentlicher Abendvortrag am Montag, 9. Mai 2011 um 19 Uhr, der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, in der Johanniskirche zum Thema „Museum und Öffentlichkeit – Perspektiven für eine kulturelle Bildungsarbeit im 21. Jahrhundert“ sprechen.