Das Archiv umfasst 120.000 Fotos und Fotonegative, 70 Aktenordner Korrespondenz, 70 Regalmeter Dokumentationsmaterial zu Künstlerinnen und Künstlern aus Nordrhein-Westfalen und einen kompletten Satz (1973-2009) des Kunstjournals „Kölner Skizzen“. Schneiders Archiv dokumentiert die rheinische Kunstszene seiner Zeit. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf mit 45.000 Euro.
Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder „Mit diesem Ankauf kommt zusammen, was zusammengehört. Dietmar Schneider hat über Jahrzehnte unermüdlich das Kulturleben des Rheinlands dokumentiert und sein Archiv in beispielhafter Weise systematisiert. Das Rheinische Archiv für Künstlernachlässe hat es sich zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe des Rheinlandes für die Zukunft zu erhalten und zu erforschen. Diese Erwerbung verspricht viele neue Erkenntnisse über die rheinische Kunstszene und darüber hinaus. Es freut mich sehr, dass die Kulturstiftung der Länder den Ankauf des Archivs unterstützen konnte, und die erworbenen Dokumente schon sehr bald einer breiten Öffentlichkeit für Forschung und Recherche zugänglich sein werden.“
Seit 1966 war Dietmar Schneider als Kunstvermittler, ab 1968 als Fotograf und ab 1973 als Herausgeber eine Kunstzeitschrift in Kontakt mit einer Vielzahl bildender Künstlerinnen und Künstler. In seinem Archiv finden sich Fotos einiger heute sehr bekannter aber auch inzwischen vergessener Künstlerinnen und Künstler. Sie alle waren Teil einer lebendigen rheinischen Kunstszene, die Schneider während seiner Schaffenszeit abbildete. Zu deren Mittelpunkt und gleichermaßen zu einem Zentrum europäischer Gegenwartskunst avancierte in den 1970er Jahren Köln. Dank zahlreicher Galerien zog Köln auch Kunstschaffende aus dem außereuropäischen Ausland an – insbesondere aus New York. In Schneiders Archiv finden sich auch Dokumente zu international bekannten Künstlern wie Christo, Jasper Johns oder Keith Haring, die mit der rheinischen Kunstszene in Kontakt standen. Schneider war Teil dieses Kölner Kunstlebens, das er aktiv mitgestaltete und das er umfassend dokumentierte.
Schneiders Interesse galt ausschließlich der bildenden Kunst. Mit großer Sorgfalt beschriftete er über Jahrzehnte hinweg das von ihm gesammelte Material und hielt es auf alphabetisch sortierten Karteikarten und in chronologisch geführten Arbeitsheften fest. Er fotografierte fast ausnahmslos schwarz-weiß und lagerte die über 120.000 Fotos und Fotonegativ klimatisch optimal, dadurch sind sowohl die Fotonegative als auch die Abzüge für eine Langzeitarchivierung geeignet. Dank Schneiders präzisen und sorgsamen Aufbewahrung und Sortierung kann das Rheinisches Archiv für Künstlernachlässe das Archiv Schneiders zeitnah einer breiten Öffentlichkeit und der Forschung zur Verfügung stellen.
Mit dem Ankauf erwirbt das Rheinische Archiv für Künstlernachlässe auch das umfangreiche Schriftarchiv Dietmar Schneiders. Das Schriftarchiv enthält 70 Aktenordner Korrespondenz mit Künstlerinnen und Künstlern und Vorgänge zu Schneiders Arbeit als Herausgeber, Ausstellungsmacher und Initiator des Kölner Kunstpreises „Glockengasse“, einen kompletten Satz des zwischen 1973 und 2009 von Schneider herausgegebenen Journals „Kölner Skizzen“, audiovisuelles Material und ein alphabetisch sortiertes Archiv mit rund 1.300 Künstlerdossiers.
Weitere Förderer: Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Das Copyright auf allen Fotos liegt beim Rheinischen Archiv für Künstlernachlässe. Evt. noch bestehende Persönlichkeitsrechte müssen bei den Personen ggf. selbständig eingeholt werden. Fotograf aller Fotos: Dietmar Schneider. Die Verwendung der Fotos von Dietmar Schneider ist ausschließlich für die Bekanntmachung des Ankaufs des Archivs von Dietmar Schneider durch das Rheinische
Archiv für Künstlernachlässe am 6. Mai 2022 gestattet.