Vom Streben nach Glück
Weltweit brechen jedes Jahr Millionen Menschen zu meist Jahrtausende alten Pilgerstätten auf – eine oftmals strapaziöse Reise unter beträchtlichem Einsatz von Energie, Zeit und Geld. Über prominente Pilgerorte wie Köln, Rom, Jerusalem, Mekka oder Lourdes hinaus thematisiert die Ausstellung auch weniger bekannte Stätten, die als Wallfahrtsziele für unterschiedliche Religionen dienen. So führt die Ausstellung zu 14 Pilgerorten von religiöser und spiritueller Bedeutung auf der ganzen Welt, an denen Gläubige nach Erlösung, Heilung oder Sinngebung suchen.
Pilger vor aufgespannten Gebetsfahnen am heiligen Berg Kailash, Tibet; Foto: Dieter Glogowski, 2005
Mamadou Sall, Sheikh Amadou Bamba auf dem Wasser betend, Glasmalerei, Senegal, 2015; Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln, Marion Mennicken
Muslimische Pilgerinnen in der heiligen Stadt Touba, Senegal; Foto: Beate Schneider, 2015
Jungfrau von Guadalupe, Miguel Cabrera, 1743; Foto: Joaquín Otero Ubeda / Museo de América, Madrid
Pilger an einem Fotostand nahe der Basilika von Guadalupe, Mexiko-Stadt; Foto: RJM, 2015
Dem Phänomen des Pilgerns nähert sich die Ausstellung über spirituelle, gesellschaftliche, wirtschaftliche, politische und ökologische Aspekte und zeichnet so den Facettenreichtum der Pilgerpraktiken nach: Die spirituelle Rolle, die Wasser an fast allen Pilgerstätten spielt, wird ebenso thematisiert wie die komplexe Logistik, die zur Versorgung der Pilgergruppen notwendig ist. Auch die ausgeklügelten Regelwerke, die den Zugang verschiedener Religionsanhänger zu gemeinsamen Pilgerorten festlegen, finden Beachtung. Und welche Verbindung besteht zwischen Haaropfern aus Indien und den Haarverlängerungen von Hollywood-Stars?
Die Shwedagon-Pagode in Yangon, Myanmar; Foto: Annabelle Springer, 2016
Sandmandala mit dem heiligen Berg Kailash im Zentrum. Das Meditationsbild wurde 2015 im Rautenstrauch-Joest-Museum aus farbigem Quarzsand von 5 tibetischen Mönchen aus dem Kloster Sera im südindischen Exil speziell für die Sonderausstellung "Pilgern – Sehnsucht nach Glück?“ angefertigt; Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln / Marion Mennicken
Jakobus der Ältere, Schutzpatron der Pilger auf dem Jakobsweg, Skulptur vom Klarenaltar im Kölner Dom; Sammlung Museum Schnütgen, Köln, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln / Helmut Buchen
Pilgerin auf dem Jakobsweg; Foto: Matthias Dunemann, 2011
Chakrasamvara gilt tibetischen Buddhisten als Herr und göttlicher Beschützer des Kailash. Die geschlechtliche Vereinigung mit seiner Gefährtin Vajravarahi visualisiert die Verschmelzung von Weisheit und Mitgefühl, die Gläubige zur Erlösung führt; Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln / Marion Mennicken
Auch Köln zählt seit dem Mittelalter zu den bedeutendsten Pilgerzentren Deutschlands. Bis heute kommen Gläubige zu den Reliquien der Heiligen Drei Könige und der Heiligen Ursula. Gleichzeitig reisen Tausende Kölnerinnen und Kölner zu Pilgerorten auf der ganzen Welt. Und so schickt auch die Ausstellung ihr Publikum von der Domstadt aus auf die Reise – unter dem Motto „Die Welt pilgert nach Köln – Köln pilgert in die Welt“.
