Gewinnendes Konzept: LIVE APPS – Das JugendKulturAbo

Ein Abo für die regelmäßige Dosis Kultur? Museen und Theaterhäuser haben das Konzept eines Abonnements längst erprobt. Im Bereich der kulturellen Bildung aber glänzt die Idee der Landeshauptstadt Hannover bisher durch Einzigartigkeit: Gebündelt, übersichtlich und dauerhaft verankert, gestaltet das „LIVE-APPS-JugendKulturAbo“ das Kulturangebot für Schulen maximal hürdenfrei und abwechslungsreich. Die Schülerinnen und Schüler Hannovers, an die sich der Service richtet, sind dabei nicht nur passive Kultur-Endverbraucher, sondern gestalten das Portfolio als ausgewiesene Experten in eigener Sache aktiv mit: Ihre Vorstellungen, Wünsche und schließlich ihre Gestaltungsideen bilden die Grundlage des handlichen Katalogs, mit dem man die gesamte, in Kategorien wie „Material Matters“, „Move“ oder „Bühne frei“ unterteilte Auswahl des „JugendKulturAbos“ überblicken kann. Jedem der derzeit 33 einzeln buchbaren Workshops ist eine eigene Seite gewidmet, die mit Hinweisen zu Anbieter, Zielgruppe, Gruppengröße und Austragungsort nicht nur informiert, sondern mit verspielt farbenfrohen Grafiken und knackigen Einleitungen ebenso sehr inspiriert.

Die Kurse à 90 Minuten zu Themen wie Porträtzeichnen („Selfie mit ‘nem Bleistift?“), Streetart, Digitalfotografie, Programmieren, Trommeln, aber auch Demokratie oder kulturelle Identität sollen im Klassenverbund ausgewählt und wahrgenommen werden. Um bei unterschiedlichen Meinungen dennoch eine Wahl zu treffen, die alle glücklich macht, bieten die Macher des Katalogs auf den hinteren Seiten sogar eine kleine Anleitung zur leichteren Entscheidungsfindung an. Nach dem bereits seit 2008 erfolgreich für Grundschulen angebotenen Abo richtet sich die Neuauflage nun vor allem an weiterführende Schulen, die aufgrund von straffer Zeitplanung und Lehrermangel oft auf kulturelle Aktivitäten verzichten müssen. Mit der Johannes-Kepler-Realschule, der Peter-Ustinov-Schule, der Martin-Luther-King-Schule, der integrierten Gesamtschule Mühlenberg und dem Gymnasium Helene-Lange-Schule haben fünf Schulen und damit fünf verschiedene Schulformen das städtisch initiierte Serviceprogramm bereits modellhaft erprobt. Die Koordinatoren des Programms der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung im Bereich Stadtteilkultur der Landeshauptstadt Hannover planen langfristig, alle weiterführenden Schulen in Hannover ebenfalls als Kulturabonnenten zu gewinnen. Um ein dichtes Netz und ein umfassendes Kulturangebot anbieten zu können, stehen die jeweiligen Stadtteilkultureinrichtungen in Hannover den Schulen beratend zur Seite. Verlassen können sich die Abonnenten außerdem auf viele weitere städtische Institutionen und freischaffende, professionelle Kreative, die als Kooperationspartner das JugendKulturAbo ermöglichen.

DER OLYMP – Zukunftspreis für Kulturbildung 2017, verliehen von der Kulturstiftung der Länder und der Deutsche Bank Stiftung, geht in der Kategorie „Programme Kultureller Bildung“ an die Stadtteilkultur Landeshauptstadt Hannover mit dem Beitrag „LIVE-APPS – Das JugendKulturAbo“:

Die Wettbewerbs-Jury lobt „die kluge Beteiligung von Jugendlichen, die Verantwortung für jüngere und gleichaltrige Kulturnutzer übernehmen. Die Partizipation, inflationär verwendeter Begriff in der Szene, ist hier im besten Sinne verstanden und umgesetzt: nicht nur Selbstzweck, um Jugendliche zu beteiligen, sondern Einbezug in Entscheidungsprozesse.“